Mit der Transmongolischen von Peking nach Ulaanbaatar
In diesem Artikel erfährst Du alles was Du über die Transmongolische Eisenbahn von Beijing (Peking) nach Ulaanbaatar (Ulan Bator) wissen musst
Peking ist eine ständig wachsende Stadt mit mehr als 20 Millionen Einwohnern und die wichtigste Verkehrsanbindung nach Ulaanbaatar (Ulan Bator) sowohl per Eisenbahn, als auch per Flugzeug oder Fahrzeug.
Als eine der wichtigsten Metropolen der Welt hat Peking mehrere Bahnhöfe. Der moderne Südbahnhof verbindet Peking mit dem 1400 Kilometer südlich gelegenen Shanghai und anderen Metropolen im Süden Chinas.
Die Mongolei erreichst Du vom Peking Bahnhof (北京站)- einem klassischen Gebäude im Osten der Innenstadt.
Links siehst Du den kolossalen Bau von dem Hauptplatz aus. Diesen erreichst Du entweder per Taxi, oder auch direkt mit der Ubahn. Der Bahnhof liegt im Osten des Stadtzentrums, etwa 5 bis 10 km südlich des Ausgehviertel Sanlitun und der Botschaftsgebäude und etwa 5 km östlich des Platzes des Himmlischen Friedens.
Manchmal ist es schwer in Peking ein Taxi ohne entsprechende App zu bekommen. Insbesondere in den Hauptzeiten (8 bis 10 Uhr morgens und 17 bis 19 Uhr abends) ist es sehr schwer ein Taxi zu bekommen und wenn es regnet ist es praktisch unmöglich. Also solltest Du zumindest noch eine weitere Möglichkeit suchen. Am einfachsten ist es mit der U-Bahn Linie 2 den Bahnhof zu erreichen. Die Linie 2 ist eine der ältesten Linien Pekings und fährt einen Ring um die unmittelbare Innenstadt. Die Linie fährt auch zum Dongzhimen von wo der Airport Express zum Flughafen fährt und praktisch fast alle U-Bahn Linien haben Umsteigemöglichkeiten zur Linie 2.
Auf dem Bild links siehst Du den Ausgang bzw. Eingang der Linie 2 am Peking Bahnhof. Von dort ist es noch ein kurzer Weg bis ins Hauptgebäude. Die Ticketschalter für die innerchinesischen Verbindungen findest Du auf der rechten Seite des Hauptgebäudes. Insbesondere kannst Du Dir hier günstige Tickets nach Erlian an der chinesisch-mongolischen Grenze sichern.
Tickets für die internationale Verbindungen nach Ulaanbaatar gibt es allerdings nicht direkt im Peking Bahnhof sondern im nahe gelegenen Beijing International Hotel (北京国际饭店).
Dieses Hotel erreichst Du zu Fuß in etwa 10 Minuten vom Peking Bahnhof in nord-westlicher Richtung. Links siehst Du das weisse Hotel mit dem von weitem sichtbaren Drehrestaurant auf dem Dach. In diesem Hotel findest Du von der Eingangshalle nach rechts ein ATM und links das Büro des CITS (China International Travel Service). Hier kannst Du Dir (allerdings nur mit Bargeld) ein Ticket nach Ulaanbaatar kaufen – allerdings nur relativ zeitnah (Tage, Wochen) vor der Abreise. Sollte es bis zur Reise noch länger dauern, so kannst Du Dir hier zumindest ein Ticket reservieren und es dann vor der Reise dort kaufen – abholen. Natürlich gibt es auch ein paar Möglichkeiten im Internet – ggf. mit Aufpreis.
Hier findest Du den Fahrplan (Zeitplan) der verschiedenen Züge der Transmongolischen Eisenbahn mit Ankunft- und Abfahrtzeiten:
Der links dargestellte Zeitplan gibt jeweils die Ankunft und Abfahrtzeiten der Transmongolischen Eisenbahn an. Der Mittwochszug K3 fährt das ganze Jahr über während der K4 Zug (Dienstags) nur in den Sommermonaten in die Mongolei fährt. Im Juni, Juli und August kann es auch manchmal vorkommen, dass die Züge ausgebucht sind.
Zu beachten ist, dass in China die chinesische Zeit verwendet wird, in der Mongolei die mongolische Zeit und in Russland oft nicht die lokale Zeit sondern Moskau Zeit. Die Fahrt von Peking nach Ulan Bator dauert etwa 27 Stunden mit dem K3 Zug und noch etwas mehr mit dem K4 Zug obwohl die Strecke nur etwa 1500 Kilometer beträgt und der Schnellzug von Shanghai nach Peking eine fast genauso lange Strecke in unter 5 Stunden bewältigt. Die Grenze ist ein wichtiger Grund für diese langsame Verbindung.
Zu beachten solltest Du, dass es in China wesentlich mehr Kontrollen und Regeln am Bahnhof gibt. So dauert die Sicherheitskontrolle 1-2 Minuten (mit Anstehen) und auch die Bahnhöfe sind so groß, dass oft ein Fußweg von 10 Minuten bis zum richtigen Gleis ansteht. Auch sind die Gleise nicht direkt zu erreichen, sondern „Gates“ wie an Flughäfen, die oft 5 Minuten vor Abfahrt des Zuges schließen. Selbst wenn Du ein Ticket hast solltest Du also etwa 20 bis 30 Minuten vor Abfahrt am Bahnhof sein.
Nachdem Du durch die Kontrollen und das Gate bist, kannst Du zum Gleis der Transmongolischen Eisenbahn. Das Gate öffnet übrigens erst wenn der Zug auch wirklich schon dort ist.
Auf dem Gleis kannst Du den richtigen Wagon finden – die Tickets sind genau auf einen Platz beziehungsweise auf ein Bett angelegt. Beim Ticketkauf kannst Du entscheiden welcher Kategorie dieses Ticket angehören soll und ob Du lieber unten oder oben im Etagenbett schläfst. Man sollte recht gut klettern können um die oberen Liegen zu erreichen.
Der chinesische Zug (erkennbar am chinesischen Emblem) mit den wichtigsten Stops der Transmongolischen Eisenbahn: Peking, Ulaanbaatar und Moskau jeweils in den Landessprachen: Russisch, Chinesisch und Mongolisch.
Die Waggonnummern werden normalerweise neben die Türen auf große Papiere gedruckt. Die Nummern der Liegen sind auf den Einzelabteilen in den Wagen zu finden.
Du hast es nun geschafft: Willkommen in der Transmongolischen Eisenbahn (manchmal auch Transsibirische Eisenbahn genannt obwohl ein weiterer Strang direkt von China nach Russland führt ohne die Mongolei zu kreuzen und sich bei Irkutsk wieder mit der Transmongolischen Eisenbahn die Gleise teilt).
Solltest Du Dir ein Hard Sleeper Ticket angelacht haben, so wirst Du ein solches Abteil vorfinden:
Die obere Liege hat einen kleinen Stauraum über dem Gang. Es ist allerdings schwer hier Koffer unterzubringen, da man diese weit höher als zum Beispiel die Ablagen in normalen Zügen hieven muss. Große Koffer können auch zu hoch sein um in dieses Fach zu passen.
Die obere Pritsche kann über unten gezeigte Leiter erreicht werden – die auch wieder eingeklappt werden kann. Diese Klappleiter dient auch dazu die unteren Liegen offen zu halten um darunter Koffer zu verstauen.
Es gibt keine Klimaanlage und die Sauberkeit ist nicht immer optimal, trotzdem kann man es gut aushalten und eine angenehme Fahrt nach Ulaanbaatar steht bevor.
Nachdem Peking hinter uns liegt erheben sich erste Berge, über die sich auch die Große Mauer erstreckt.
Die Transmongolische Eisenbahn fährt im Vergleich zu den 300 km/h schnellen Zügen der chinesischen Eisenbahn gemütlich mit Höchstgeschwindigkeiten zwischen 70 und 80 km/h. Wegen des Terrains mit vielen Bergketten durchfährt die Eisenbahn eine Reihe von Tunnel.
Anfangs, sammeln Schaffner die Zugtickets ein und geben diese wieder vor Ankunft an die Fahrgäste zurück. Zudem bekommt man im chinesischen Zug Gutscheine für ein kostenloses Mittag- und Abendessen. Die Preise im Bordrestaurant sind allerdings auch ansonsten in Ordnung. Lokales Bier ist für 6 RMB (weniger als ein Euro) erhältlich, Säfte sind leicht teurer.
Das Essen bestand aus Reis, Gemüse und einem Fleischkloß der auch weggelassen werden kann. So haben auch Vegetarier hier auf dem Weg kein Problem. Auch wenn man vieles in der Eisenbahn kaufen kann, so macht es Sinn vorher noch Wasser mitzunehmen, sowie einige kleinere Sachen zum Essen.
Mit etwas Glück findest Du ein Platz im chinesischen Restaurantwaggon – auf jeden Fall solltest Du aber nochmal auf mongolischer Seite in den Restaurantwaggon zurückkehren.
An der Grenze in Erlian in der chinesischen Inneren Mongolei kommen die Züge abends an. China entschloss sich die Eisenbahn auf der internationalen Spur fahren zu lassen und nicht auf der Breitspur, die vor allem in Russland verwendet wird. Damit die gleichen Züge hier fahren können, muss man nicht umsteigen, sondern die Waggons werden einzeln auf eine neue Spur ausgerichtet. Dies dauert über eine Stunde und beinhaltet viel rangieren vor Ort.
Du siehst auf der rechten Seite einen aufgebockten Waggon dessen Räder nun auf die neue Spurbreite angepasst werden. Dieser ganze Vorgang passiert während die Passagiere noch in den Wagen sind. Es ist an dieser Stelle auch nicht gestattet die Wagen zu verlassen und die Grenzpolizisten nutzen diese Gelegenheit für die üblichen Pass- und Zollkontrollen.
Auf der anderen Seite der Grenze, in Zamiin Uud, geht es dann weiter mit Pass- und Zollkontrollen. Das ganze Prozedere auf beiden Seiten der Grenze dauert etwa 4 Stunden. Dabei sollen Passagiere in den einzelnen Abteils bleiben.
In der Mongolei gibt es nun sehr viel weniger Berge. Karge Steppenlandschaften ziehen sich so weit das Auge reicht. Auf chinesischer Seite gibt es häufig noch Siedlungen, Windkraftanlagen und asphaltierte Straßen, auf der mongolischen Seite dann weite Steppengebiete die zur Wüste Gobi gehören. Mongolische Jurten (Ger) sind hier zu finden und große und kleine Herden an Schafen und Ziegen.
An der Grenze wurde der chinesische Restaurantwaggon abgekoppelt und durch einen mongolischen Waggon ersetzt – mit einer anderen Speisekarte: Hier wird mongolisches Essen geboten und wunderschönen Verzierungen.
Häufig ist der Waggon auch nicht mehr so voll als noch am Vortag auf chinesischer Seite der Grenze. Die Transmongolische Eisenbahn hält in Jining auf chinesischer Seite, dann wiederum in Erlian bzw. Zamiin Uud direkt an der Grenze und nochmal auf halben Weg von der Grenze nach Ulaanbaatar in Choir – einer Kleinstadt.
Hier kann man auch kurz aussteigen und eine Statue sehen, die hinter dem Hauptgebäude des Bahnhofs liegt. Der Bahnhof hat ansonsten wenig zu bieten, aber das Wetter ist fast immer sonnig. Die Luftfeuchtigkeit ist nochmal niedriger als in Peking und Du solltest darauf achten im Zug genug zu trinken. Am Bahnhof gibt es viele fliegenden Händler, die Getränke anbieten – und Du kannst auch mit RMB bezahlen.
In der Nähe von Ulaanbaatar wird es wieder bergiger und feuchter. Erste kleine Rinnsale führen unter den Gleisen durch und kleine Wäldchen sind an den Hängen der Hügel zu sehen.
Die Vegetation wird vielfältiger und es sind wesentlich mehr Tiere zu sehen – insbesondere große Rinder, Schaf und Ziegenherden gibt es in diesem Bereich.
Kurz vor Ulaanbaatar kommt man auch an der Skipiste der Hauptstadt vorbei und erkennt dann die Hochhäuser im Hintergrund.
Der Bahnhof von Ulaanbaatar. Nach 27 Stunden fahrt mit dem Zug K3 oder sogar etwas mehr mit dem Zug K4 hast Du es geschafft und bist in Ulaanbaatar. Am Bahnsteig begrüßen Dich viele Verkäufer, Taxifahrer und Touristenguides. Falls Du zu einer Reisegruppe gehörst, so wirst Du sicherlich hier abgeholt, aber natürlich kannst Du auch alleine die Stadt erkunden.
Am besten entfernst Du Dich 200 bis 300 meter vom Bahnhofsgebäude und lässt die überteuerten Taxifahrer links liegen. An einer der Seitenstraßen kannst Du dann ein „Taxi“ zu normalen Preisen nehmen, welches Dich schnell zu deinem Hotel, Hostel oder zu Freunden bringen kann.
Hier geben wir Dir noch:
10 Gründe warum die mit dem Zug in die Mongolei fahren solltest
2 Gedanken zu „Mit der Transmongolischen von Peking nach Ulaanbaatar“
Richtig gut beschrieben. Vielen Dank dafür. Hab die Reise von Peking nach Ulanbatar heute mit dem K23 hinter mich gebracht. Die Preise könntet ihr nur ändern. Cola 5 Yuan, Bier 15 Yuan, Kaffee 15 Yuan, Hauptspeise 30 bis 50 Yuan. Danke nochmal.