In der mongolischen Gesellschaft sind Frauen häufig noch benachteiligt. In der Zeit sowjetischen Einflusses, wurden Frauen ausgebildet und in die moderne Arbeitswelt einbezogen. Diese moderne Arbeitswelt der Arbeitsteilung jenseits der eigentlichen Familie war allerdings nicht nur für Frauen neu, sondern auch für die meisten Männer. Der Emanzipationsprozess auf der Arbeit lief somit parallel ab zum Entstehen der modernen Arbeitsteilung und Verstädterung.
Wie in vielen Ländern haben Frauen auch in der Mongolei im akademischen Kontext Erfolge gefeiert. Sie haben oft bessere Sprachkenntnisse, weniger Alkoholprobleme und kommen in der modernen Welt besser zurecht. Du wirst in der Mongolei wahrscheinlich mehr Frauen kennenlernen als Männer und die Sprachkenntnisse spielen dabei eine wichtige Rolle.
Vielen Firmen fällt es daher schwer, genügend geeignete Männer zu finden um eine ausgeglichene Belegschaft zu haben. Frauen bilden oft die Mehrheit in Büros und die Einstiegshürden sind manchmal für Männer niedriger damit es nicht zu einem zu starken Ungleichgewicht kommt. Auch die meisten Ärzte und Lehrer in der Mongolei sind Frauen.
In der Politik der Mongolei sind Frauen dagegen stark unterrepräsentiert. Sie stellen eine Mehrheit der Wähler(innen), aber dies hat nicht dazu geführt, dass sie auch Frauen wählen.
Der Erfolg der Frauen in der Arbeitswelt folgt ihrem Selbstverständnis. Mongolische Frauen wollen selbst aktiv werden und sich in der Arbeitswelt verwirklichen. Sie möchten an der Gesellschaft und am Arbeitsleben teilnehmen und verstehen ihre Rolle als Doppelrolle in der Familie und im Arbeitsleben. Gleichzeitig führt dies zu einer hohen Belastung.
Damit dies für junge Frauen überhaupt möglich ist, spielen häufig auch die Großmütter eine wichtige Rolle. Sie sind stark in die Aufzucht der Kinder mit eingebunden und ermöglichen es ihren Töchtern weiterhin einer Arbeit nachzugehen.