Wasser und Strom

Wasser und Strom

Wasser und Strom in der Mongolei

Wie soll man ohne Trinkwasser überleben? Eine alte Binsenweisheit ist, dass Wasser Leben ist. Wir können auch ein anderes Gleichnis für Dich finden:

Wasser ist genauso wichtig wie ein gutes WLAN Netz und geladenes Handy!

Andersherum passt es aber auch: Du brauchst Strom! Strom ist also auch Überlebenswichtig geworden denn wer weiss wie lange wir es ohne unser Smartphone aushalten. Alles was du zu Wasser und Strom in der Mongolei wissen musst steht hier.

Wasser

Trinkwasser

Kranwasser solltest Du nirgends in der Mongolei direkt trinken. Insbesondere die Umweltverschmutzung und mögliche Belastung mit Schwermetallen könnte dauerhaft ein Problem in Ulaanbaatar und in der Nähe wichtiger Minen werden. Einige Flüsse sind auch durch Minenaktivitäten stark beeinträchtigt. Insbesondere die vielen „Ninja“ Goldminen – wilde, nicht offizielle Minen in denen Mongolen nach Gold schürften haben viele Flüsse verunreinigt. In vielen Landesteilen kann aber noch immer das Wasser aus vielen Flüssen und Seen getrunken werden. Flusswasser wird sowieso häufig zum Kochen verwendet. Eine Schwermetallvergiftung nachzuweisen ist schwierig. Nur bei akuten Vergiftungen sind Schwermetalle im Blut nachweisbar. Nach wenigen Stunden bis Tagen haben sich die Metalle schon in Zellen und Fettgewebe eingelagert. Heute zugängliche Nachweisverfahren können die Nieren und Leber schädigen – sie sind also kaum Zielführend.

Fernwärme

Große, offenliegende Wasserleitungen transportieren Fernwärme von den Kohlekraftwerken zu den Gebäuden in Ulaanbaatar. Diese Leitungen müssen jährlich an anderen Stellen erneuert werden. Häufig finden diese Arbeiten im Juni und Juli statt und zu diesen Zeiten werden ganze Stadtviertel von der Warmwasserversorgung abgekoppelt. Neue Gebäude am Ortsrand der Hauptstadt können teilweise nicht mehr angeschlossen werden, ohne das System zu überlasten.

Auch in anderen größeren Städten wird zentral Wärme per Wasserleitungen bereitgestellt. Ein bewährtes System für die kalten Winter und ein wichtiger Grund warum die Wohnungen so beliebt sind. Selten können die Heizkörper reguliert werden und so ist man auf die Wärmeeinstellung für das ganze Viertel angewiesen. Das führt dazu, dass es manchmal so warm wird, dass Du im Unterhemd auf dem Sofa sitzen kannst und ein paar Tage später eine Jacke anziehen musst. Im tiefsten Winter laufen die Leitungen auf höchster Kapazität und bei Außentemperaturen von minus 40 Grad werden auch die am besten beheizten Wohnungen kühl.

Stromversorgung in der Mongolei

Die Stromversorgung stammt zum großen Teil noch aus der Zeit vor der Wende. Schon seit Jahren wird ein neues Kohlekraftwerk geplant und diskutiert. Es ist aber immer noch nicht fertiggestellt. Die Stromversorgung der Hauptstadt war für eine Einwohnerzahl von 300,000  bis 400,000 ausgelegt und kann kaum mehr den Bevölkerungszuwachs und die zunehmende Elektrifizierung bewältigen. Neben den Zentralheizungen haben viele Wohnungen zusätzliche Elektroheizungen für die kältesten Wochen, Fernseher, Computer und Telefone verbrauchen mehr Strom und immer mehr Bewohner kaufen sich Luftfilter um wenigstens in den Wohnungen für eine saubere Raumluft zu sorgen.

Zwar hat die Mongolei einige Windkraftanlagen gebaut, jedoch ist das Netz in einem schlechten Zustand und die Kapazität der Kraftwerke reicht kaum mehr aus den stark gestiegenen Bedarf der letzten Jahre zu decken. Als Folge gibt es häufige Stromausfälle in Ulaanbaatar, aber auch in anderen Landesteilen. Teilweise dauern diese Ausfälle nur wenige Sekunden, manchmal kann der Strom in manchen Stadtteilen auch für einen ganzen Tag ausfallen.

Auf dem Land gibt es häufig kaum Stromnetze und die Nomaden helfen sich mit kleinen solarbetriebenen Batterien die es ihnen erlauben ihre Handys aufzuladen. Auch in kleineren Städten gibt es nicht immer durchgängig Strom – in manchen Städten wird der Strom bewusst nur zu bestimmten Zeiten bereit gestellt.

Die Mongolei hat neben den immensen Kohlereserven auch beste Bedingungen für Solar- und Windenergie. Die Gobi gehört zu den sonnigsten Gegenden der Welt und in vielen Landesteilen kann Windenergie kostengünstig genutzt werden. Wichtig ist allerdings auch, dass Investitionen in die Netze getätigt werden um diese volatilen Energiequellen optimal nutzen zu können. Die Chance besteht ohne neue Kohlekraftwerke auszukommen und die Versorgung auf Erneuerbare Energien umzustellen. Hoffen wir, dass dies gelingt.

Steckdosen und Volt in der Mongolei

Weit verbreitet ist 220 Volt mit der normalen Deutschen Steckdose, es gibt aber auch 220 Volt mit amerikanischen Steckern. Eine klare Norm die überall im Land eingehalten wird gibt es nicht. Nimm Dir also am Besten einen Adapter mit und sei Dir bewusst, dass der Strom manchmal ausfallen kann. Zudem gibt es in der Mongolei starke Schwankungen was die Voltzahl betrifft.

Voltschwankungen in der Mongolei Wasser und Strom in der Mongolei
Wasser und Strom in der Mongolei: Voltschwankungen sind häufig. Hier ein Bild eines Expat

Die starken Schwankungen können auch zu Bränden führen!