Religion und Glaube

Religion und Glaube

In den letzten Jahrzehnten gibt es ein Wiedererwachen von Religion in der Mongolei. Nachdem Religiosität während der kommunistischen Zeit unterdrückt wurde, entstehen nun neue Stätten und Glauben.

Buddhismus in der Mongolei

Der Buddhismus war die vorherrschende Religion vor der sozialistischen Zeit. Schon zu Zeiten des Großen Khan gab es Buddhisten in der Mongolei, allerdings war diese Religion damals nicht vorherrschend. Insbesondere durch den Einfluss der Mandschu verstetigte sich der Buddhismus tibetischer Prägung. Viele angehende Mönche zogen nach Tibet und tibetische Mönche in die Mongolei.

In den ersten Jahren der Republik China ergab sich kaum ein anderer Einfluss auf die Mongolei. Auch zu Anfang der sozialistischen Zeit gab es noch tausende Mönche und viele Jungen vom Land verbrachten eine zeitlang im Kloster bevor sie heirateten. Die Klöster bildeten das kulturelle Herz der Mongolei. In den 30er Jahren wurden Buddhisten im Zuge der stalinistischen Säuberungen verfolgt und ermordet. Die meisten Klöster wurden zerstört.

Das Gandan Kloster in Ulaanbaatar blieb erhalten und wurde Schritt für Schritt wiederbelebt. Einige weitere Kloster wurden renoviert. Trotzdem spielt der Buddhismus nach wie vor nur eine geringe Rolle im praktischen Leben der Menschen in der Mongolei.

Schamanismus

Der Schamanismus ist tief in der Mongolei verwurzelt und hat eine Jahrtausendealte Tradition. Dabei äußert sich der Schamanismus in unterschiedlichen Ausprägungen. Es gibt alte Männer mit ihren Trommeln auf dem Land. Also Männer, die zu dem Cliche des Schamanen passen. Auch Galsan Tschinag passt nicht wirklich in dieses Cliche. Er hat zum Beispiel im Ausland studiert.

Ich habe einige Schamanen getroffen, die überhaupt nicht in das Cliche passen. Eine 50 jährige Ärztin in Ulaanbaatar. Ein junger HipHoper in Ulaanbaatar und einige weitere. Man sieht es den Menschen einfach nicht an, wer ein Schamane, oder eine Schamanin ist.

Religiöse Symbole

Ochir

Ochir ist ein mongolisches Symbol.

Ovoo

Ovoos sind Steinhaufen, die entlang der Straßen in der Mongolei angelegt wurden. Auch auf Bergen stehen diese Ovoos. Sie sind teilweise bis zu 3 meter hoch und ebenso breit. Die Ovoos haben oft auch Gebetsfahnen auf oder daneben. Damit Du eine gute Fahrt hast solltest Du drei mal im Uhrzeigersinn um ein Ovoo gehen. Dort kannst Du auch ein kleines Steinchen hinlegen.

Christliche Kirchen in der Mongolei

Das Christentum ist in der Mongolei am aufblühen. Einerseits gibt es eine Präsenz der katholischen Kirche mit eigenem Bischof und einigen Pfarreien und Einrichtungen. Andererseits auch einige freikirchliche Kirchen und die Mongolian INtenational University.

Die Mormonen sind insbesondere in Nalaikh aktiv und einige Mongolen haben wegen dieser Präsenz in Hawaii studiert.

Islam in der Mongolei

Im Westen der Mongolei leben fast 100,000 mongolische Kasachen. Fast alle von ihnen sind zumindest traditionell moslemisch und ihr Glaube ist nun wieder im Aufwind begriffen. In den letzten Jahrzehnten sind einige neue Moscheen entstanden.

Zudem sieht man einen Unterschied im Totenkult. Während Mongolen ihre Toten „verscharren“ und sehr ungern einen Friedhof besuchen, sind die kasachischen Gräber deutlich besser gepflegt.

In der Hauptstadt Ulaanbaatar leben einige moslemische Expats, die sich in kleinen Hausmoscheen organisieren. Ein geplanter Großbau einer Moschee wurde trotz vieler Spenden so nicht realisiert.