Amarbayasgalant Kloster
Das Kloster Amarbayasgalant ist eines der schönsten und nicht überlaufenen Klöster der Mongolei. Wie andere Klöster auch ist es tibetisch-buddhistischen Ursprungs.
Lage des Klosters
Das Kloster liegt im Norden der Mongolei, nur etwa 50 Kilometer von Darkhan entfernt. Auch nach Erdenet ist es nicht weit und Du kannst bei einer Mongoleireise gut diese Städte mit dem Besuch des Klosters verbinden. Die schlechten Straßenverhältnisse führen aber manchmal dazu, dass man mehrere Stunden mit dem Auto unterwegs ist. Zudem haben wir uns damals noch verfahren als wir über die vielen parallel verlaufenden Feldpisten zum Kloster gefahren sind. Ein damals umgefallenes Schild hat die Suche nicht gerade leichter gemacht. Mit einem lokalen Guide sollte es normalerweise problemlos funktionieren.
Historie des Amarbayasgalant Kloster
Das Amarbayasgalant Kloster wurde unter chinesischem Einfluss während der mandschurischen Qing Dynastie von 1727 bis 1736 zu Ehren von Zanabazar (dem ersten religiösen „Bogd“ der Mongolei) gebaut. Das Kloster war Ruhestätte für Zanabazar und wurde das tibetisch-buddhistische Zentrum im Norden der damals zum Qing Reich gehörenden Mongolei. Der chinesische Kaiser gab die Mittel für den Bau frei und es wurden Schriftzüge auf Chinesisch, Mongolisch, Tibetisch und Mandjurisch angebracht. Aufgrund dieser Geschichte legten die chinesisch-mongolischen Baumeister das Kloster symmetrisch, im Stil von chinesischen Palästen an.
Viele Teile der Palastanlage wurde während der stalinistisch geprägten Säuberungen, die in der Mongolei Choibalsan durchführte zerstört. Die meisten Mönche 1937 ermordet. Das Klosterleben kam dadurch für mehr als 50 Jahre zu einem Stillstand. Von den ehemals 40 Gebäuden sind nur 28 erhalten geblieben.
Das Kloster seit den 1990er Jahren
Seit den 1990er Jahren erlebt das Kloster eine Wiedergeburt welche durch Spenden aus dem In- und Ausland unterstützt wird. Insbesondere Indien spielt eine wichtige Rolle was die Renaissance der Kloster in der Mongolei angeht.
Der erhalten gebliebene Haupttempel ist fast 300 Jahre alt und kann besichtigt werden. Es gibt 28 Gebäude auf dem Klostergelände und ein Gercamp und weitere Gebäude direkt außerhalb davon.
Sehenswürdigkeit Amarbayasgalant Kloster
Das Kloster ist eine Reise wert, wenn man in der Nordmongolei unterwegs ist. Die Architektur unterscheidet sich von Erdene Zuu und Gandan Kloster und es ist auch im Vergleich zu diesen angenehm ruhig und leer.
Insbesondere bis Ende Mai und dann wieder ab Mitte September gibt es nur noch sehr wenige Touristen in der Gegend. Im Jahr 2010 waren wir die einzigen Touristen dort und genossen die Ruhe der Natur.
Übernachten kannst Du in Gers die für Touristen aufgestellt wurden.
Viele Touristen nehmen das Amarbayasgalant Kloster auch als Sehenswürdigkeit und Zwischenstopp auf ihrer Reise zum Khuvsgulsee mit. Das Kloster steht auch auf der Kandidatenliste für ein Unesco Weltkulturerbe.
Die fruchtbare Nordmongolei
Die Region um das Kloster zählt zu den fruchtbarsten Gegenden der Mongolei mit Getreide- und Kartoffelanbau. Nicht weit vom Kloster entfernt gibt es auch kleine Birkenwälder in denen Du gut ein kleines Stück spazieren kannst und teilweise auch die berühmten mongolisch-sibirischen Pinien. Die fruchtbaren Gegenden sind direkt verbunden mit dem Gefühl von Frühling, Anfang und Wiedergeburt.
Wiedergeburt
Am Kloster selbst gibt es eine kleine, etwa 1.5 meter hohe Gebetsstupa, die innen einen Hohlraum hat. Hier kannst Du reinklettern und dich wenden und wieder raus klettern. Du zählst dann als wieder geboren. Achtung: Es ist sehr eng und Du musst auf jeden Fall gelenkig sein und darfst keine Angst vor engsten Räumen haben.
Reiten in der Nähe des Kloster
In der Nähe des Amarbayasgalant Klosters kannst Du auch wunderbar reiten. Die Gegend ist reich an Gras und Wasser und es gibt viele Pferde und Nomaden, die diese gerne ausleihen. In den letzten Jahren entstehen allerdings immer mehr Agrarflächen, die die Bewegungsfreiheit etwas einschränken.
Anreise zum Kloster
Von Darkhan aus erreichst Du das Kloster über Feldwege in etwa 2-4 Stunden. Achtung: Es kann in den Sommermonaten auch immer zu starken Regenfällen und Überschwemmungen kommen.
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