Altai Gebirge

Altai Gebirge

Das Altai Gebirge bietet eine natürliche Grenze zwischen der Mongolei sowie Kasachstan im Westen und China im Süden. Das Gebirge ist auch eine sprachliche Grenzregion und man spricht von Altaisprachen. Solche Sprachen also, die in der Region des mongolisch-sibirischen Grenzgebirges ihren Ursprung haben.

Tavan Bogd – die fünf Gipfel

Das Zentrum des Altaigebirges auf mongolischer Seite bilden die 5 höchsten Gipfel. Auf mongolisch werden diese Tavan Bogd genannt und nach ihnen wurde auch eine der größten, mit der Politik eng verbundene Industriegruppe benannt.

Die Mongolei, China und Russland haben jeweils große Nationalparks im Gebiet der Tavan Bogd Berge ausgewiesen. In der Mongolei ist dies der Altai Tavan Bogd Nationalpark.

Khuiten Uul – der kalte Berg

Der höchste Berg ist der Khuiten Uul was übersetzt Kalter Berg bedeutet. Er ragt auf eine Höhe von 4370 meter und der Gipfel ist ganzjährig von Schnee und Eis bedeckt.

Khuiten Uul für Bergsteiger

Der Aufstieg ist schwierig und gefährlich. Das erste Mal wurde der Berg wohl im Jahr 1963 von einer mongolischen Bergsteigergruppe besiegen – laut mongolischen Quellen. Eine andere Erwähnung ist eine Erstbesteigung durch russische Bergsteiger im Jahr 1967. Also ein Jahrzehnt nach der Erstbesteigung von Mount Everest und nur wenige Monate bevor der letzte 8000 erklettert wurde.

Die erste Wintererkletterung gelang erst 1998 und eine der bekannteren Winterbesteigungen gab es laut der oben genannten Quelle durch den bekannten Expat in der Mongolei: Graham Tailor. Wir werden ihn demnächst mal darauf ansprechen und mehr darüber erfahren.

Nairamdal Berg

Der Nairamdalberg – auf Deutsch Freundschaftsberg ist etwas kleiner als der Kalte Berg, liegt aber geografisch noch näher an der Grenze der drei Anrainerstaaten. Von dort sind gibt es einen kleinen 40 Kilometer Korridor Russisch-Chinesischer Grenze und danach beginnt Kasachstan.

Auch der Nairamdalberg ist knapp über 4000 meter hoch und relativ schwierig zu besteigen.

Malchin Berg

Der Malchinberg – oder übersetzt Herder Berg bzw. wir können es auch als Berg der mongolischen Nomaden verstehen. ist ein weiterer Berg der Gruppe über 4000 Meter. Im Spätsommer ist der Malchin Berggipfel von allen Gipfeln im Altai am leichtesten zu erklettern. Aber dazu gibt es nochmal eine Warnung:

Warnung: Bergsteigen im Altai ist gefährlich

Khuiten Uur wie auch die anderen Berge im Altai sind ganzjährig von Schnee bedeckt. Immense Gletscher liegen zwischen den Bergen und den eiskalten Seen und Flüssen in den Tälern. Immer besteht die Gefahr von Lawinen und Gletscherspalten. Zudem können die Winde Bergsteiger von Kammrücken wehen.

Ein weiterer Gefahrenpunkt ist, dass es noch zu wenig Erfahrungswerte zu den Besteigungen gibt und die Rate an tödlichen Unfällen hoch ist. Erst im Jahr 2017 sind 17 mongolische Bergsteiger im Altaigebirge durch eine Lawine ums Leben gekommen.

Sehenswürdigkeiten im Altai

Im Altai Gebirge und dem Vorland gibt es eine Reihe von kulturellen und natürlichen Sehenswürdigkeiten.

Die höchsten Gipfel der Mongolei

Wir haben ja schon darüber gesprochen, dass es im Altaigebiet die höchsten Berge der Mongolei gibt. Der höchste Berg ist der Khuiten Uul was übersetzt Kalter Berg bedeutet. Der Berg befindet sich an der Grenze zu China, der Gipfel gehört allerdings noch zur Mongolei und erreicht eine Höhe von 4370 Meter.

Die Tuwiner

Das kleine Volk der Tuva oder Tuwiner lebt vor allem in Russland nördlich der Grenze, aber es gibt auch in der Mongolei einige Dörfer, die eine eigene Entwicklung genommen haben. Die Tuva sprechen eine türkische Altaisprache haben allerdings eine schamanistische Religion. Im deutschsprachigen Raum ist vor allem Galsan Tschinag bekannt, der Bücher direkt auf Deutsch schreibt.

Mongolische Kasachen

Die Bevölkerungsmehrheit im westlichsten Aimag der Mongolei bilden die Kasachen. Die natürliche Grenze durch das Gebirge und die lange Trennung von Kasachstan blieben nicht ohne Einfluss. An ihrem Dialekt werden sie direkt als Mongolische Kasachen erkannt. Viele ältere Wörter haben sich hier erhalten.

Kehlkopfgesang

Der Kehlkopfgesang ist in der Westmongolei zu Hause. In der Region Khovd an den östlichen Ausläufern des Altaigebirges gibt es die besten Sänger.

Adlerjagd

Insbesondere die kasachischen Adlerjäger der Region sind bekannt. Das Adlerfest ist eine Möglichkeit für Touristen wunderbare Motive für ihre Kameras oder den Instagramkanal zu sammeln. Mittlerweile gehört es zu den bekanntesten mongolischen Festen.

Ein Reisebericht zum Eagle Hunter Festival findest Du hier.

Reisen zum Altai Gebirge

Einige Besonderheiten solltest Du beachten, falls Du zum Altai Gebirge fahren willst. Zum einen sind einige der Gipfel für Bergsteiger geschlossen. Dies wird zwar nicht immer umgesetzt, ist aber alleine aus Sicherheitsgründen besser. Zu unsicher ist das Wetter, die Schnee- und Eisbretter und zu weit die möglichen Krankenstationen. Auch leichte Erfrierungen, leichte Verletzungen oder Infekte können tödlich enden, da es eben keine Bergrettung gibt, die mit einer solchen in Europa vergleichbar wäre.

Zudem handelt es sich um Grenzgebiet und hier sind besondere mongolische Genehmigungen erforderlich. Du solltest Dir also frühzeitig darum kümmern. Natürlich solltest du hier im mongolisch-chinesisch-russischen Grenzgebiet darauf achten nicht einfach einen anderen Staat zu betreten.

Relativ problemlos ist dagegen, dass das Gebiet ein Nationalpark ist. Dies kann dazu führen, dass Du noch etwas extra bezahlst, aber insgesamt macht dies kaum ein Unterschied.

Die Westmongolei ist ein fantastisches Reiseziel. Fernab vom Massentourismus kannst Du hier wirklich noch Nomaden und große Gastfreundschaft erleben. Zudem sind die Bergseen und Flüsse wunderschön. Interessant ist auch wie unterschiedliche Kulturen nah beieinander leben. Am besten Du startest eine Reise mit gutem Guide oder Du schließt Dich einer Reisegruppe an. Wir geben dir dafür gerne Empfehlungen.

Die Reisen in die Westmongolei sind etwas teurer als die normaleren Gobitouren. Deswegen gibt es insgesamt viel weniger Touristen und auch andere Touristen, also insbesondere weniger Backpacker.